Wir fahren Richtung Norden. An Getreidefeldern vorbei, dann 100 km Piste durch Wälder die zum Großteil für die Holzwirtschaft gepflanzt wurden. Martin kommt zufrieden aus dem Norden zurück, und in Hinton treffen wir uns wieder. Tauschen unsere Erlebnisse aus und gemeinsam geht es in die Rocky Mountains, in den Jasper- und Banff- Nationalpark. Noch vor Jasper machen wir einen Abstecher zum Maligne Canyon und Maligne Lake.
Einen Platz auf einem Campground zu bekommen ist viel einfacher als wir denken. Allerdings, es ist auch nicht Wochenende.
Durch den ganzen Park, 230 km, geht der Icefieds Parkway. Es soll die schönste Gebirgsstrecke Kanadas sein. Auch wir sind begeistert von der herrlichen Landschaft. Erstes Highlight sind die Athabasca Falls sie sind nur 23 m hoch, aber trotzdem sehr beeindruckend. Von weitem sehen wir schon den Athabasca Glacier, doch um ihn näher zu besichtigen müssen wir einen steilen Weg über unebenes Gelände gehen, was mich schon an meine Grenzen bringt. Oben angekommen sind wir begeistert und ich noch zusätzlich zufrieden, denn ich habe den Berg geschafft.
Zum Peyto Glacier müssen wir wieder einen steilen Anstieg in kauf nehmen, doch wieder hat es sich gelohnt. Wir haben einen herrlichen Blick auf den Gletscher und den See. Am Bow Summit, dem mit 2088 m höchsten Punkt des Parkway, geht ein schöner kleiner Wanderweg bis zu einem Aussichtspunkt. Dann sehen wir den wunderschönen türkisen See.
In Lake Louise endet der Icefield Parkway. Auch wir wollten, wie alle Touristen, den Ort und den See sehen. Leider ist überall gesperrt, teils wegen Baustellen teils wegen Überfüllung. So fahren wir weiter bis Banff. Wir bekommen einen Parkplatz und spazieren in die Stadt. Es ist viel Betrieb, aber nicht überfüllt. Das Wetter ist gut und wir genießen die Atmosphäre des hübschen Gebirgsstädtchens.
Weiter nach Calgary, aber auch hier kommen wir nicht zu unserem geplanten Ziel. Wir möchten zu einem Aussichtspunkt oberhalb der Stadt um dann über Treppen in die Innenstadt zu laufen. Doch viele Baustellen versperren uns den Weg. Alle Umwege führen nicht zum Erfolg und so geben wir auf und fahren weiter.
Am Reed Deer River finden wir einen schönen Campingplatz, und am nächsten Morgen geht es mit einer historischen Fähre über den Fluss.
Wir kommen an dem Horsethief Canyon vorbei mit dem besten Aussichtspunk auf die Badlands. Dann geht es ins Royal Tyrrell Museum eines der führenden Museen seiner Art. Thematischer Schwerpunkt ist dort die Erd-und-Menschheitsgeschichte. Es ist gut verständlich präsentiert, auch für große und kleine Kinder ist etwas dabei. Hermann und ich, mit unseren Sprachproblemen, arbeiten uns mit Google Übersetzer und Kinderfilmen durch.
In Drumheller besichtigen wir den weltweit größten künstlichen Dinosaurier mit einer Höhe von 26 m. Im Maul hat er eine Aussichtsplattform und unten in den Füßen ist das Büro der Touristeninformation. In den Badlands bei Drumheller gibt es einige sogenannte Hoodoos, eigenwillig geformte durch eine Steinkappe vor Verwitterung geschützte Steintürmchen.
Wir sind jetzt auf der langen Strecke durch die Prärie. Haben schon 800 km von Alberta und durch Saskatchewan hinter uns, und sind gespannt wie lange diese fast immer gleiche Landschaft noch geht.
In 4 ½ Wochen fliegen wir zurück und haben noch 3800 km vor uns.
Uns geht`s gut!
Uschi und Hermann